Erinnerung an eine wundervolle Zeit

Erinnerung an eine wundervolle Zeit

Freitag, 23. November 2012

Auf und Ab in Afrika

Hallo ihr lieben treuen Leser :D
also ich dachte, ich berichte euch mal so einges Neues. Ich habe fast nur noch 2 Monate hier in Kenia und es ist echt wahnsinn, wie schnell die Zeit vorbeistreicht. Ich kann es zwar kaum erwarten, wieder in Deutschland zu sein, aber es ist auch sehr schwer, sich von alldem hier zu verabschieden.
Natürlich vor allem von den Kids.
Und ich werde die erste Zeit wohl völlig mit der Pünktlichkeit überfordert sein. ABer ich habe ja in dieser Hinsicht eine sehr verständnisvolle Familie:D
Die letzte Zeit war wirklich sehr stressig mit vielen unterschiedlichen Aktionen.
Ich fange diesesmal an von der jüngsten zu berichten: und zwar von heute:

Gegen Mittag bin ich mit einem PikiPiki ins nächste Krankenhaus gefahren, um Einiges zu organisieren. Vor allem Medizin für die Kids. Auf jeden Fall habe ich zu diesem Zweck den Pikifahrer namens Meschak angerufen. Unter deutschen Teammembern wird er nur Mütze genannt, da er früher immer eine rote Mütze aufhatte. Dann hatte er einen schweren Unfall und die Mütze war weg. Der Name nicht.
Angeblich lag er im Koma nach dem Unfall, aber die Gerüchte gehen da vielleicht auch zu weit. Er schweigt dazu.
Das gute an diesem Fahrer sind folgende Eigenschaften: Er fährt sicher und gut, nur manchmal ein bisschen draufgängerisch, mag viel Geld verdienen, d.h. er fährt auch im strömenden Regen. Einmal kann ich mich erinnern, dass er wegen dem Wetter für 10 Minuten gewartet hat. Wenn man schnell was erledigen will ist es gut, ihn anzurufen. Man kommt zügig hin und zurück. Vom Krankenhaus zurück hat es heute allerdings etwas länger gedauert als die übliche halbe Stunde. Grund war folgendes Gespräch:

Meschak:"Hey Iwon (sie können es wohl nicht richtig aussprechen)... do you know how
drive a Piki?"
Ich: "No"
Meschek: "Sawa (sowas wie OK) then I will change now."
Ich: "Haha"
Meschak macht den Motor aus und zeigt mir, dass er es echt ernst meint!!
Er hat mir die Grundfunktionen erklärt: also wie man Gas gibt.
Das mit dem Gas geben und lenken hat wunderbar geklappt sodass ich 20 Minuten auf recht guter Strecke wunderbar klar kam. Die Leute lachten sich kaputt, dass 1. eine Frau und 2. eine Weiße mit dem PikiPiki fährt.
Nur einmal musste er mich bremsen, da ich dann doch etwas übermütig wurde und ein Rennen mit einem anderen Fahrer veranstalten wollte. Meschak nicht.
Dann wurde die Strasse schlechter. Es wurde holprig und ging richtig bergab. Also hab ich das gemacht, was ich am besten konnte: Ich schrie: "Problem, Problem." Meschak lachte sich blöderweise nur kaputt und antwortete "No Problem. No Problem." In einem hat er mir wenigstens freundlicherweise noch erklärt, wo die Bremse überhaupt ist.
Ist klar. Da hätte ich vielleicht vorher nachfragen können, aber sowas fiel mir blöderweise erst ein als wir den Berg mit viel Speed runterrasten.
Wir sind tatsächlich auf Station angekommen und morgen bringt er mich auf eine Verlobungsfeier. Ich hoffe, ich muss dann nicht nochmal fahren, da es mich echt Nerven gekostet hat. Wenn er ein normaldenkender Mensch wäre und nicht ein bisschen verrückt hätte es auch ihn einiges an Nerven gekostet. Ich schrie ihn unter anderem an dass er gefälligst mit den "No Problem"- Sprüchen aufhören soll, die würden uns nämlich nicht lebend ans Ziel bringen. Und er lachte nur. Seltsame Menschen gibt es hier auch!

So, dass war die heutige sehr witzige Aktion. Aber es folgen noch weitere: Ich war in einer Fußballmanschaft! Ganz offiziell. DIejenigen die mich schonmal Sport haben machen sehen, können sich wahrscheinlich jetzt schon vor Lachen kaum einkriegen, aber es stimmt leider. Ich bin eine absolute Niete in jeglichen Mannschaftssportarten. Das versuchte ich auch Caro zu erklären. Also bin ihc zum Training. Als dort am Anfang nur die Kids aus der 1. und 2. Klasse waren war ich sogar gar nicht so schlecht. Später hab ich erbarmungslos versagt. Doch das hinderte Caro nicht daran, mich in ihre Frauenmanschaft zu setzen. Wie gesagt. Seltsame Menschen.
Ihre Taktik: Ich bringe durch meine schlechte spielerische Leistung die gegnerische Mannschaft so zum Lachen, dass sie sich nicht mehr konzentrieren. Unteranderem habe ich meinen Fuß einmal einfach auf den Ball gestellt und zwar so feste, dass ihn mir niemand wegnehmen konnte, bis jemand aus meiner Mannschaft kam.
Also kam irgendwann der Tag des Grauens. Wir fuhren nach Tinderet, einer anderen Station von Diguna, ca. 3 Stunden Autofahrt entfernt.
Es regnete die meiste Zeit, als wir dortwaren. Das fiel dann auch den Organisatoren dort auf, sodass kurz und spontan, nach Digunaart also, ganz schnell Sägespähne in die Pfützen auf dem Feld gestreut wurden.
Unser erstes Spiel war gegen die Schüler der Tinderetschule. Alle jünger als wir. Das blöde war, sie waren gut. Also sie wollten sogar gewinnen. Seltsam. Wir waren der unorganisierte Haufen. Man stelle sich Asterix und Obelix mit dem ganzen Dorf vor einer Armee wohlorganisierter Römer vor. Nur das kein Zaubertrank vorhanden ist, und Obelix auch nix mehr an Kraft übrig hat. Also ein Haufen Chaoten gegenüber einer trainierten Armee. Ok, es waren im Prinzip nur Teenager. Doch das änderte leider nichts an der Tatsache, dass wir haushoch unterlegen waren. Es machte es nur noch peinlicher.
Gegen die Mannschaft Nummer 2 verloren wir überaschenderweise auch! Wer hätte das gedacht. Doch dann kam das Beste. Es regnete wie aus Eimern! Und das Spielfeld war trotz Sägespähne eine einzige Matschparty. Ich liebe Matschpartys!! Also spielten wir im strömenden Regen gegen die Truppe aus Tinderet. Es war super. Wir waren nur damit beschäftigt möglichst selten in den Schlamm zu fallen und irgendwie das Bild aufrechterhalten, wir würden Fußball spielen. Wir haben die meiste Zeit Lachflashs auf dem Feld bekommen und als das Spiel überaschenderweise mit 0:0 ausging war das beiden Mannschaften ziemlich egal. WIr hatten unseren Spass! Und wer hätte das gedacht: wir waren disqualifiziert für das Finale!



Doch die meisten waren ziemlich traurig darüber. Es kamen Kommentare von anderen Stationen wie: "Oh wie? Ihr spielt morgen gar nicht? Dann haben wir ja gar nichts zu lachen..." und diese Kommentare waren ernst gemeint. Wenn unser Spiel nicht viel Wert an sportlerischen Leistung hatte, so hatte es doch umso mehr Unterhaltungswert.

Aber es gab in letzter Zeit nicht nur Dinge zum Lachen. Mein Dauersorgenkind Emmanuel hat mir mal wieder mehr als nur Kopfschmerzen bereitet. In den letzten Monaten ging es zwar steil bergauf mit ihm, doch ich musste auch merken, dass er sich oft krankstellt um Aufmerksamkeit zu bekommen. Er fängt einfach an zu weinen und hat im Prinzip keinen Grund dafür. Es ist sehr schwierig mit ihm in solchen Phasen umzugehen, da man nicht immer einschätzen kann, ob wirklich nichts ist. Wenn man es richtig eingeschätzt hat, und man ignoriert ihn, spielt er häufig im nächsten Moment lustig und fröhlich mit anderen Kindern. Eine zeitlang hatte er die für ihn vielleicht lustige Angewohnheit, sich verschiedene Dinge in seine Ohren zu stopfen. Nachdem wir zum 4. ten Mal mit ihm beim Ohrenarzt waren, zeigte mir der Arzt wie ich selber eine Ohrspülung durchführen kann. Ich war so entnervt, fast jede Woche mit ihm zum Arzt zu fahren und andauernd gegen eine Infektion anzukämpfen in seinen Ohren, dass es mir echt zu bunt wurde. Er wusste, dass er einen tollen, interessanten Tagesausflug in die Stadt bekommt, wenn er sich was in die Ohren tut. Damit sollte dann einfach mal Schluss sein. Und wer hätte es gedacht: Eine Woche später hat er sich wiedermal Watte in die Ohren gesteckt. Also habe ich es selber rausbekommen. Es hat ihm weh getan. Tja. Das war das letzte Mal, dass er eine solche Idee hatte. Die Ohren sind wieder ok, keine Infektion mehr drinnen, keine Watte, kein blaues undefinierbares Zeug, einfach nichts mehr.
Als er zwei Wochen später wiedermal einfach anfing zu weinen wusste ich nicht, ob es diesesmal was Ernstes ist. ALso erstmal abwarten. Und sieheda. Er spielte wieder fröhlich mit anderen Kindern. Als die Kindergärtnerin mir erzählte, dass er sehr müde an dem Tag war war es schon ein bisschen komisch. Aber er spielte trotzdem fröhlcih mit den anderen zusammen. Am nächsten Tag war er wieder so müde. Lydia checkte seinen Puls und er war leicht erhöht. Ich machte mir Sorgen und bin nachmittags nochmals hin. Der Puls war immernoch hoch und der Blutdruck etwas zu niedrig. Ich checkte seine Augenlieder und musste leider sehen, dass sie weiß waren. Meiner Meinung nach richtig weiß, was auf eine Anämie schließen lässt. Doch das bei schwarzen Menschen einzuschätzen, wie stark die Anämie ist, habe ich mir in dem Moment nicht zugetraut. Also rief ich Jenipher an, die eine halbe Stunde später kam. Sie sah auch, dass es sehr weiß war und wusste nicht, ob wir ihn abends noch ins Krankenhaus schicken sollten, oder erst am nächsten Tag. Ich entschied für den gleichen Abend, weil ich sonst eh keine ruhige Minute gehabt hätte. Wir fuhren ins Krankenhaus. Auf dem Weg machte Emmanuel noch Späße mit uns und wollte uns überreden anstadt nach Eldoret zu seinem Papa zu fahren. Er war richtig gut drauf. Als wir das Ergebnis vom Blut war es dann wirklich ein Schock: HB von 2,3! Für die Nichtfachmenschen von euch: Katastrophe! Dass dieser Junge noch in den Kindergarten gegangen ist, und nicht nur im Bett gelegen hat, sondern alles ganz normal durchgezogen hat grenzt an ein Wunder. Und es grenzt an ein Wunder, dass wir es überhaupt entdeckt haben. Nicht jedes Kind, was mal müde und ein bisschen erhöhten Puls hat, wird direkt darauf untersucht. Naja however. Es war echt eine harte Situation. Noch härter war, dass die Krankenschwestern und Ärzte die absolute Ruhe bewart haben. Nein, er wurde nicht unter Beobachtung gestellt, wir kamen in ein Hinterzimmer wo wir eine halbe Stunde warten sollten, bis das Blut bereit ist. Also hab ich unentwegt auf den Jungen geschaut. Ich musste einfach sichersein, dass er noch atmet. Nach 10 Minuten kam ich an meine Grenzen. Ich konnte einfach nicht mehr. ALso was tun. Ich musste sofort an die Luft. Ich sagte den anderen Beiden, dass ich rausgehe. Danach kamen Minuten, an die ich mich wohl mein Leben lang erinnern kann. ICh ging vor das Krankenhaus, es war schon mitten in der Nacht, und ich fing erstmal an zu weinen. Seltsames Bild. Heute kann ich darüber schmunzeln. Aber in dem Moment hatte ich richtig Angst um das Leben dieses Jungen. Mir fiel nichts Besseres ein, als zu beten. Also habe ich gebetet. Und habe Basti geschrieben, er solle auch beten. Und Lydia. Und Jenny. Was soll man auch sonst mitten in Kenia tun, wenn man einfach nicht mehr weiter weiß. Als ich dies tat, war ich mir irgendwie sicher: Emmanuel wird überleben. Ich kann es nicht genau erklären. Die nicht gläubigen Menschen werden das wohl auch kaum nachvollziehen können, aber ich kann es nur so erklären, wie ich es erlebt habe. Zurück im Zimmer war die Angst völlig verschwunden. AUch als wir 2 Stunden anstatt einer halben Stunde warten mussten, war es ok. Ich wusste, alles wird gut werden. Und das hat nichts damit zu tun, dass ich leichtfertig mit der Situation umgegangen wäre oder einfach eine Alles-egal-Einstellung bekommen hätte. Es war alles in Gottes Hand. Er war insgesamt 4 Tage in dem Krankenhaus. Er hat 2 Bluttransfusionen bekommen. Ursache war eine ´sehr seltene Nebenwirkung der HIV-Medikamente. Die Blutarmut ist sehr kurzfristig und sehr rapide aufgetreten. Heute geht es ihm wieder richtig gut.





Eine Nacht habe ich dann auch im Krankenhaus verbracht. Es war eine sehr interessante Erfahrung. Mit 8 Betten in einer Abteilung zu sein und ein gemeinsames Waschbecken zu benutzen. Das Fenster war kaputt, sodass die ganze Nacht Durchzug herrschte. Der Klo war so ekelig, dass ich nur mit festen Schuhen reingegangen bin. ALs unser Waschbecken verstopft war grenzte das an eine Katastrophe! Im Waschbecken wurde auch das ganze Besteck, dass man selbst mitbringen muss, gewaschen! Und doch durften Emmanuel und ich uns glücklich schätzen: wir hatten unser eigenes Bett! Wenn das Krankenhaus nämlich voll ist, muss man sein Bett mit anderen Leuten teilen. Puh. Das wäre blöd gewesen.
Und es war auch interessant zu sehen, was für andere Kinder dort sind. Ein Mädchen lag direkt gegenüber. Sie war im wahrsten Sinne nur noch Haut und Knochen. Man konnte die ganzen Knochenformen genau sehen. SOwas sieht man höchstens auf den schlimmsten Fotos aus der 3ten Welt. Ursache war bei ihr jedoch keine Unterernährung sondern eine schwere Tuberkulose. Die Familie kümmerte sich rührend um sie und taten ihr Bestmöglichstes. Ich werde sie hoffentlich noch besuchen können.
Das Kind, was quasi parallel mit Emmanuel eingeliefert wurde und mit uns im selben Hinterzimmer bei der Einlieferung warten musste, ist eines Morgens gestorben. Keiner weiß die Ursache und das Kind musste im Zimmer mit vielen anderen fremden Menschen sterben. Das wäre in Deutschland natürlich ein Ding der Unmöglichkeit!

Kurzer Bericht über eure Spenden: Die Kinder waren absolut begeistert vom Ausflug. Bilder und Bericht folgen in Kürze!

Mittwoch, 31. Oktober 2012

Noch eine Idee für eure Spenden...

Hallo!
Also, ich hätte noch eine Idee was man mit dem Geld Sinnvolles anfangen könnte und würde mich wie immer über eine Rückmeldung echt freuen...
Ich habe realisiert, dass von unseren mittlerweile 50 Kindern immer bestimmte Kinder im Vordergrund stehen. Z.B. Oscar, weil er der Älteste ist, Phoebe, weil sie hübsch ist und gut tanzen kann, Abigail, weil sie frech und lustig ist, ...
Aber es gibt einfach auch Kinder, die nicht so viel Aufmerksamkeit bekommen und oft im Hintergrund stehen, ohne dass man sie großartig bemerkt. Und damit auch diese Kinder auf ihre Kosten kommen (was die Heimeltern natürlich im Alltag auch versuchen, aber es ist auch oft schwierig) hatten wir die Idee mit ihnen einen kurzen Ausflug mit Übernachtung nach Nakuru zu unternehmen. In Nakuru ist ein kleiner Nationalpark und die Kids würden sich riesig darüber freuen, mal etwas anderes zu Gesicht zu bekommen.
Und diesen Trip könnten wir halt von den Spenden organisieren. Es wären ungefähr 20 Kinder die mitkommen würden. Insgesamt wird es um die 250 Euro kosten. Also inklusive Fahrtkosten und Eintritt für die Kinder und ein paar Aufsichtspersonen..
Was haltet ihr davon?
Bericht mit Bildern würde natürlich folgen...
Kiki

Donnerstag, 4. Oktober 2012

Mombasa, Hochzeit, und andere lustige Dinge

Hallo ihr Lieben,...

Jaja, ich weiß... ich soll mich endlich mal wieder melden, ... "haben schon so lange nichts mehr gehört..." "Denkst du überhaupt noch an uns?!?"

Also: ES TUT MIR LEID! Ich denke schrecklich oft an euch alle, doch irgendwie war die letzte Zeit vom Programm her etwas vollgestopft.

Also zunächst mal war ich ein paar Tage in Deutschland um meine entzückende Nichte Fiona kennenzulernen.
Ok, und um ein Bier zu trinken,
eine Runde Geocaching mit dem Hannes zu machen,
und im Murphys zu sein,
und eigentlich auch in den Schinderhannes zu gehen (leider nicht in die Tat umgesetzt.),
mich zum Eis mit netten Kollegen treffen,
nochmal richtige Kroketten und Pizza zu essen
und den Elvis zu knuddeln. Auch ein paar Menschen wurden geknuddelt:D

Auf jeden Fall war die Zeit in good old Germany echt toll und auch wenns ziemlich stressig war und alles andere als Urlaub fand ich es sehr schön, viele Menschen/Hunde wiederzusehen, die man während einem halben Jahr echt vermissen kann!

Zurück in Kenya freute ich mich schon riesig auf den Mombasa Urlaub. Doch so einfach war es dann doch nicht. Angekommen war nämlich nur ich am Flughafen in Nairobi und leider nicht mein Gepäck. Also musste ich eine Nacht in Mbagathi (neben Nairobi) übernachten und erst Sonntags wieder Richtung Ngechek fahren. Bepackt mit schwerem Gepäck ging es dann mittels öffentlichem Matatu rauf nach Eldoret. Nach 6 Stunden Fahrt dort angekommen ging es weiter mit einem anderen Matatu nach Mosoriot. Und dort wurde ich abgeholt. Fix und fertig angekommen war ich doch wirklich sehr froh alle wiederzusehen.
Wobei alle ist etwas übertrieben: Die Kinder waren für die Ferien zu Hause und so waren wir doch recht alleine. Macht aber nix, durch neue Teammitglieder hatten wir sehr viel zu erzählen und kennenzulernen. Aber obwohl es so schön war hatte ich nur den Montag um mich ein bisschen auszuruhen.
Dienstags gings wieder Richtung Süden.
6 Stunden Fahrt nach Mbagathi. Und etwas nebenbei: Ich mag Mbagathi nicht. Es ist städtisch, es ist laut, es sind viele Menschen dort, und es ist nicht Ngechek! Aber wir übernachteten dort nur um dann Mittwochs früh (5 Uhr) mit Bussen nach Mombasa zu fahren. Wir waren eine riesige Truppe. Insgesamt von 3 Stationen kamen die Leute mit und Ngechek war dabei die Kleinste. Nach 10 Stunden Autofahrt sind wir auch endlich angekommen. Ein Bus war ein bisschen länger unterwegs: 15 Stunden. Absoluter Wahnsinn. Doch vor uns lag Urlaub.
Dachte ich.
Bis dann Imke ankam und fragte ob ich mit ihr zusammen als Krankenschwester vor Ort zuständig sein möchte. Klar, wird wohl nicht viel sein.
Dachte ich.
Mal wieder falsch gedacht. Als Imke dann wegen gesundheitlichen Gründen auch noch ausviel, sprang zum Glück Maria ein. Aber von Urlaub konnte ich dann echt nicht mehr sprechen. Aber als Entschädigung waren wir an einem traumhaften Strand und hatten echt viel Spass untereinandern.




Und wir konnten echt viele andere Leute kennenlernen. Doch komisch war es schon ein bisschen. Wir konnten ja nicht einfach mir nichts, dir nichts, im Bikini darum springen, wenn wir sonst uns an Kleidungsvorschriften halten. Im Bikini da rumlaufen und eine Woche später mit Kenianern wieder arbeiten, nachdem sie einen so gesehen haben: keine wirklich gute Idee.
Ich meine in Deutschland: kein Thema. Doch hier sieht man einen dann als Freiwild, und darauf hatte weder ich, noch irgendsonst ein Mädel von unserem Team Lust. Also immer brav mit Shirt oder Top schwimmen gehen.


Nach einer Woche voller Spass und Albernheiten sind wir dann zurückgefahren. Halt, ich bin mit Lydia und noch ein paar Anderen einen Tag früher abgereist, damit jemand auf Station ist, wenn die Kinder wieder zurück aus den Ferien kommen. Doch unsere Tour war dafür ohne Pause in Mbagathi. Nach 15 Stunden anstrengender Matatufahrt kamen wir fix und fertig in Ngechek an.

Die Kinder habe ich schon sehr vermisst und war heilfroh als wieder Leben in die Station kam. Die meisten haben ihre Ferien bei den Verwandten sehr genossen und es hat echt gut geklappt. Aber mit Ausruhen war nicht viel.

Die erste Schulwoche war voll gepackt mit Vorbereitungen auf die kenianische Hochzeit am Samstag. Es sollte eine riesige Hochzeit mit 600 Gästen werden. Was hier aber riesig heißt sollten wir Deutschen erst noch am eigenen Leib erfahren.

Und natürlich, wie es sich für eine kenianische Hochzeit gehört, waren wir alle recht spät dran. Pünktlichkeit hätte ich eh für übertrieben und spießig gehalten in Kenia. Und natürlich ist eines unserer Autos dank einem Spritproblem hängengeblieben (der Sprit war wohl mit irgendwas gestreckt woren...). Und so trafen wir alle relativ pünktlich so gegen viertel nach 10 in Eldoret in der Kirche ein. 10 Uhr sollte der Gottesdienst beginnen, aber wir waren so ziemlich die Ersten vor Ort. Um halb 11 waren dann tatsächlich schon alle da. Nur einer nicht: Der Pastor. Blöd. Als man ihn angerufen hat war dieser sehr überrascht. Natürlich war 10 Uhr ausgemacht, aber in Kenia bedeutet das, dass man vielleicht, wenn man viel Wert auf Zeit legt, so um 11 Uhr anfängt. Aber das tun die Meisten ja nicht, Wert auf eine Uhrzeit legen... Aber er beeilte sich und so konnte die Zeremonie beginnen. Ok, die Braut war wunderschön (eine aus unserem Team) und der Bräutigam war natürlich auch sehr nervös (unser Teamleiter), wie sich das gehört.
Aber für meinen persönlichen Geschmack, war das Ganze sehr unafrikanisch und dafür sehr amerikanisch. Und so ein Amerika- Fan bin ich leider nicht. Doch für die Kenianer war es eine absolute Traumhochzeit, und darauf kommt es schließlich an. Und auch wir Deutschen kamen auf unsere Kosten. Da unser Teamleiter ein Massai ist, waren auch so seine halbe Verwandtschaft vor Ort. Und die führten einen richtig traditionellen Massaitanz auf. Echt super. Genau so, wie man sich als Tourist einen afrikanischen Stamm so vorstellt.


Zurück auf Station gabs dann erstmal eine böse Überraschung. Anstatt der erwarteten 600 Gäste waren es weitaus mehr. So um die 1100. In Deutschland werden brav Einladungen verteilt und häufig noch Sitzordnungen aufgestellt. Das funktioniert hier mal grad gar nicht. Es gibt keine Einladungen, sondern es ist jeder eingeladen:

1. Verwandte, Freunde, ... (aber wirklich die gaaanze Verwandtschaft, inklusive
Groß-groß-Cousin, Schwägerin des Groß-groß-Cousins..)
2. Jeder, der mal etwas mit Ihnen zu tun hatte (und sei es nur ein Smalltalk auf
dem Feld)
3. Jeder, der etwas mit Ihnen gerne zu tun haben würde (nach meiner Meinung)
4. Jeder, der gerne etwas essen will, und auch noch Massais sehen möchte.

Dafür geht die Hochzeit nicht allzu lange. Um halb 6 abends war schon Schluss und das war eine recht lange Feier. Und von der eigentlichen Feier haben wir als Team so gut wie nichts mitbekommen, da wir eigentlich nur mit Essen servieren beschäftigt waren... Natürlich sehr schade, dass wir die ganzen Reden verpasst haben. Und das von Leuten, die in solchen Momenten das Bedürfnis haben, etwas zu sagen. Und das sind echt viele. Und natürlich auf Swahili, wenn man Glück hat. Meistens aber eher auf Kalenjin oder Massai, sodass man wirklich gaaar nichts versteht. Doch für Emelie und Amos (das Hochzeitspaar :D ) war es ein absolut perfekter Tag, und das ist schließlich die Hauptsache.

Nach der Hochzeit kam dann so langsam der Alltag wieder.
Dachte ich. (Vielleicht sollte ich weniger denken)
Nix da. Freitags ging es dann richtig los. Wie ich ja schon letztes Mal geschrieben habe, wollten wir ein Haus für eine alte Frau und ihren Mann bauen. Und das sind wir dann direkt mal angegangen.
Das Impact- Team, bestehend aus lauter jungen, motivierten (mehr oder weniger) Leuten, machten sich Freitags morgens auf in die Nachbarschaft, um ein anständiges Haus zu erstellen. Die Pfeiler waren dank fleißiger Hände schon vorbereitet, damit wir auch fertig werden.



Aber es gab auch wirklich genug zu tun. Zunächst mal muss man Holzstöckchen an die Pfeiler annageln. Und das muss man erstmal lernen. Aber mit einiger Unterstützung von Caro habe ich tatsächlich nach einiger Zeit den Nagel auf den Kopf getroffen :D


Zwischen die Holzstücke wird dann die Wand `gemauert`... es werden die unteren 30 cm der Wand mit Graßstücken ausgestopft. Anschließend kommt es zum spaßigen Teil: es wird Matope hergestellt. Also vor allen Dingen viel Matsch und Spass für uns!!







Das Matope besteht eigentlich wirklich nur aus Wasser und Erde, was man schön zusammen mischt. Erinnert irgendwie an einen Hüttenbau in der Kindheit. Aber es hält hier wirklich. Und während wir fleißig den Matsch in die Wand geformt haben, waren die Männer auch nicht untätig: Sie befestigten das Dach.
Alles in allem waren wir Samstags fertig mit unserem Werk, und ich denke, es kann sich auch sehen lassen!



Ok, es ist noch nicht ganz fertig. Nach ca. 2-3 Monaten ist der Matsch richtig hart und die Wände werden verputzt. Und ein Boden wird noch reingelegt...
Also dank eurer Unterstützung wohnt dieses Ehepaar jetzt unter einem richtigen Dach und ich werde noch Bilder posten, wenn es komplett fertig ist (mit Boden und Einrichtung usw.), aber vielen lieben Dank nach Deutschland. Ohne solche Unterstützung müssten sie immer noch unter einem Strohdach leben und könnten sich kaum darin bewegen. Wobei das Haus für deutsche Verhältnisse auch nicht überdimensional ist, doch hier ist es wirklich eine gute Lebensgrundlage.

So, jetzt habe ich nochmal genug geschrieben. Ich freue mich, von euch zu hören, wie es euch so im kalten Deutschland geht...

Ganz liebe Grüße

Kiki

Mittwoch, 18. Juli 2012

Hallo ihr Lieben.
Ich wollte mich nochmal ganz herzlich für die vielen lieben Spenden bedanken.

Und euch kurz eine Rückmeldung geben, wie es eurem Geld so ergangen ist :D

Leider stand ich hier vor einem grundsätzlichen Problem: Das Geld wollte ich in erster Linie in die Kinder hier vor Ort investieren. Und das probiere ich auch. Nur mache ich das halt auch nur, wenn es Sinn macht.
Denn wenn man aus deutscher Perspektive auf die Situation der Kinder guckt, könnte man vieles anschaffen: Spielzeug, Anziehsachen, Süßigkeiten... doch irgendwie ist das eigentlich eher kontraproduktiv.
Für ein afrikanisches Kind haben unsere Kinder nämlich schon extrem viel: sie bekommen 3 mal am Tag abwechslungsreiches, gesundes Essen; haben etwas zum Anziehen und können sogar die Unterwäsche wechseln; jedes Kind hat ca. 1 kleines Spielzeug; und sie haben die Grundausstattung für die Schule.
Natürlich könnte ich mit eurem Geld jetzt den Kids alles mögliche an Spielkram kaufen, oder an Anziehsachen, damit sie auch immer top gestylt sind. Und schwups ist mit eurem Geld folgendes passiert: wir haben verzogene Kinder herangezogen, die nicht mit dem materiellem Wohlstand umgehen können und sich erst recht später nur noch schwer in die afrikanische Gesellschaft eingliedern können. Klar würde ich den Kids hier am Liebsten auch einfach eine Freude machen, und ihnen all solchen Blödsinn kaufen, doch es würde mir das Herz brechen, wenn sie später durch den europäischen Stil sich einfach nicht mehr zurechtfinden.
Wenn man in Deutschland aufwächst, und den Luxus von vorne herein gewöhnt ist, hat das wahrscheinlich nicht so einen Effekt (denke ich zumindest bei den meisten die ich kenne ;) wie bei diesen Kindern. Im Moment kann ich euch versichern, dass der Großteil sehr glücklich ist, und sich hier zu Hause fühlt. Und deshalb denke ich brauchen diese Kinder Luxus nicht. Natürlich bekommen sie ab und zu kleine Geschenke, und über diese freuen sie sich dann aber auch richtig.
Also was ich bisher noch investiert habe in die Kinder, ohne euch davon was zu schreiben war:

- Socken für die kleinen Kinder gekauft, da Socken hier keine Selbstverständlichkeit sind, aber ich will nicht, dass sie bei dem Wetter (es kann kalt werden!) krank werden

- Aufklärungsunterricht: Alle Kinder sollen nach und nach altersgerecht verstehen, was sie für eine Infektion haben, und wie sie damit umgehen sollen. Deshalb wurde ein Aufklärungsteam für ein paar Tage hierhin geholt, die mit den Kindern gesprochen haben und auch das Team nochmals geschult haben, speziell zum Thema HIV. Das war vor allem gut, da ein Mädchen aus dem Team selber HIV positiv ist und einfach erklärt hat, wie sie mit der Infektion umgeht und dass es trotzdem möglich ist, es weit zu bringen.

- Stoff für Schuluniformen wurde von dem Geld eingekauft (Schuluniformen sind Pflicht in Kenia)

- da in letzter Zeit das Wetter etwas kälter mal wieder wurde, waren die meisten Kinder stark am Husten. Doch immer die Hustenmedizin ihnen zu geben fand ich nicht die optimale Lösung, deshalb habe ich von dem Geld etwas Honig und Ingwer besorgt und hab ihnen ein paar Mal Tee gekocht. Und zum Glück ist der Husten bei dem Großteil der Kinder verschwunden.

In solche Dinge fand ich, macht es Sinn zu investieren und ich hoffe, ihr sehr das ungefähr genauso. Doch es gäbe noch ein paar Anliegen, in die ich persönlich auch gerne etwas Geld stecken würde. In eine Sache habe ich das bereits einfach gemacht, wenn ihr etwas dagegen habt bin ich aber auch gerne bereit, das privat zu bezahlen.

Es geht um ein Mädchen Namens Janet. Sie wuchs bei einer alkoholabhängigen Mutter auf. Zeitweise war sie im Kinderheim in Tinderet. Dies ist ca. 2 Stunden Autofahrt von uns entfernt. SIe war eine gute Schülerin in der Primary school. Diese geht bis Klasse 8. Doch leider konnte die Familie nicht den Besuch der Secondary school bezahlen. In der Kirche bei uns in der Nachbarschaft wurde für dieses Mädchen Geld gesammelt. Ich habe beobachten können und teilweise von anderen Familien mitbekommen, wie die Afrikaner, die teilweise selber nicht viel haben, das wenige das sie haben, gespendet haben. Janet war einmal auch zu Besuch. Im Gegensatz zu vielen anderen Kindern in diesem Alter macht sie einen sehr erwachsenen Eindruck. Sie hat sehr klare Vorstellungen von ihrer Zukunft (nein, kein Astronaut, Spielzeugfabrikant oder Lokomotivführer). Später würde sie gerne Sozialarbeiterin werden, um Kindern, die ähnlich wie sie aufwachsen, zu helfen. Ich war sehr beeindruckt von ihr und habe den restlichen Teil des Schulgeldes, das noch gefehlt hat, gespendet. Insgesamt wurden ca. 20.000 Schilling benötigt. 14.000 wurden durch die Bekannten hier in der Umgebung gesammelt. Das ist wirklich sehr viel Geld für diese Menschen hier! Ich habe dann 6.000 Schilling dazubezahlt und sie wird demnächst die Schule besuchen. Es ist eine 'Boarding school', dass heißt sie wird in der Schule auch leben. Im Prinzip wie ein Internat. Da es nicht für die Kinder hier im Kinderheim war, fände ich es toll, wenn ich eine Rückmeldung bekommen würde, ob das für euch ok ist. Es sind ca. 60 Euro gewesen. Aber wie gesagt, im Notfall bin ich gerne bereit, dass zu bezahlen, wenn ihr das nicht finanzieren wollt.

So dann noch ein Anliegen: Mittlerweile habe ich ´ganz gute Kontakte zur Nachbarschaft. Und es ist einfach schwierig zu sehen, wie die Nachbarn teilweise sehr viel Probleme haben, und auf unserer Station alles soweit gut ist. Da immer einfach wegzugucken finde ich nicht richtig. Aber ich habe auch nicht vor, einfach Geld an die Nachbarn zu verteilen!
Doch hier ist eine Mama Anjelina. Sie ist 45, wirkt aber sehr viel älter. Sie hatte es in ihrem Leben nie leicht (wie die meisten eigentlich hier), aber sie ist körperlich durch jahrelange, schwere Arbeit sehr angeschlagen. Sie wohnt in einer kleinen runden Lehmhütte. Es ist sehr klein und stickig in dem 'Haus'. Es ist wirklich nicht sehr einfach dort jeden Tag zu essen, zu schlafen, und zu kochen. Ich werde bei Gelegenheit ein paar Bilder davon machen. Ein paar Teammember hier wollten sich zusammenschließen, um ihr ein neues, zwar bescheidenes, aber festes Haus zu bauen. Die Kirche würde auch etwas an Geld zusteuern. Insgesamt kostet so ein Haus ca. 150 Euro. Was meint ihr? Sollen wir von dem Geld dieses Projekt unterstützen???

Also, ich hoffe, ich bekomme ein paar Antworten :D
Bis bald
Kiki

Samstag, 30. Juni 2012

ein kleiner Bericht über Freitag, den 29.

Also bisher habe ich eigentlich immer versucht recht objektiv zu reden. Aber heute habe ich beschlossen, einfach mal ganz subjektiv zu sagen, wie ich den heutigen Tag so fand: echt scheisse. Ja ich weiß; das sagt man nicht. Doch wenn ich ehrlich bin finde ich, dass manche Dinge sooo ätzend sind, dass dieses Wort das einfach nur vortrefflich beschreibt und in diesem Fall alles andere als ein Schimpfwort ist, sondern nur ein passendes Adjektiv.


Es fing natürlich gestern Abend schon an, mir einem Fußballspiel an das ich mich einfach nicht mehr erinnern möchte. Dies war übrigens das einzige deutsche Spiel was hier live übertragen wurde. Na danke. Aber von so etwas lasse ich meine Laune dann doch nicht sooo in den Keller ziehen. Aber das Schicksal hat sich für mich noch mehr ausgedacht.


Mein Tag heute war voll durchgeplant. Eigentlich eher untypisch für einen kenianischen Alltag, aber im Moment arbeite ich in der Medi, im Sponsorship, und halb bin ich Gästemama und für die Wäsche zuständig. Und weil das noch nicht genug ist, helfe ich in der Küche mit. Mittlerweile darf man da auch ruhig von helfen und nicht mehr nur belustigen sprechen =) Und dann hatten wir heute noch ein Seminar bzgl HIV wo ich dann die Teepausen organisiert habe. Also mein Tagesplan sah so aus:


6:50: viel zu spät aufstehen, trotzdem erstmal duschen
7:15: zu spät zum Frühstück kommen und sich das Brot in Rekorttempo unterdrücken
7:30: Devotion
8:00: Spülen vom Frühstück, schonmal Kartoffeln fürs Mittagsessen schälen
9:30: Teepause vorbereiten
9:40: weiter Kartoffeln schälen
10:15: Tee in die Schule bringen
10:30: Öffnungszeit in der Medi
11:00: Teepause wieder aufräumen
11:30: Mittagessen weiter vorbereiten
12:30: Mittagessen
12:50: Spülen
13:30: Medikamente für das Krankenhaus in Mosoriot abzählen. (Sie wollen ganz genau wissen, von welchem Mittel ich wie viele Tabletten habe...)
14:30: Gemüse fürs Abendessen schälen
15:00 : Tee und Kuchenpause fertig machen
15:30: Öffnungszeit in der Medi
16:30 Teepause wieder aufräumen
17:00 im Wäschezimmer Waschmaschine ausräumen

So, doch dann wurde ich blöderweise um 11:00 Uhr angerufen. Ich sollte bitte sofort nach Eldoret kommen, um ein Paket für die Medi abzuholen. Das man mal nicht einfach grad so nach Eldoret fahren kann, versuchte ich verzweifelt zu erklären.
Aber nein, man ist sehr stolz auf seine wichtige Position in der Poststation und muss ab und zu mal seine Macht demonstrieren. Also alle Pläne über den Haufen werfen und nach Eldoret.
PikiPiki kam natürlich eine halbe Stunde zu spät, aber eine halbe Stunde macht ja nix. Leider bin ich überhaupt nicht begeistert, wenn ich nach Eldoret fahren muss. Ein kleiner Vergleich:

Ngechek:


Eldoret:


Also Eldoret stinkt, ist dreckig, es sind viel zu viele Menschen unterwegs, und man ist einfach fertig danach. Und das alles für 10 Päkchen Malariamedikamente und Vomex. So ein Blödsinn. Also eine sinnlose Reise. Aber der Rückweg wollte mich das Schicksal dann wirklich Geduld lernen. Doch leider fragt mich das Schicksal in sowas nie nach meiner Meinung dazu.

Meine Reise zurück sollte folgendermaßen aussehen: Mit dem Matatu bis nach Mosoriot. Das ist eine Art Vorstadt, aber recht klein. Es gibt aber sowas wie einen „Supermarkt“, was eigentlich ein etwas größerer Kiosk ist. Und im „Hygienestandarts“ möchte dieser Vorort Eldoret wirklich in nichts nachstehen. Es ist schon ein bisschen ekelig. Von Mosoriot aus dann mit dem PikiPiki die „Dusty Road“ ca. Eine halbe Stunde zur Station.
Doch vom Matatu nach Mosoriot aus sah ich leider schon die riesigen grauen Wolken am Himmel. Also rief ich Meschak an. Dies ist ein PikiPikifahrer, der glücklicherweise die Eigenschaft besitzt, gerne Geld verdienen zu wollen. Sodass er auch bei etwas suboptimalen Bedingungen immer fährt. Doch auf dem Rückweg geschah dann das beinahe Unglaubliche: Meschak wollte wegen Regen lieber doch zurück nach Mosoriot und dort warten. Habe ich noch nie bei ihm erlebt.
Aber zwingen wollte ich ihn dann doch nicht.
Weil ich irgendwie nicht so begeistert davon war, mich so eine Stunde unter ein Holzdach zu stellen, beschloss ich, mich in ein Cafe zu setzen. Cafe ist eigentlich auch wieder zuviel gesagt. Aber es gibt dort seeehr leckere mit Fleisch gefüllte Teigtaschen. Davon habe ich letztes Mal direkt drei Stück gegessen. Ohne zu fragen welches Fleisch es ist. Aber das Thema möchte ich nicht vertiefen, da meine Übelkeit sonst wiederkommen könnte.
Aber mit Tee trinken kann man eigentlich nie was falsch machen. Und in der Zwischenzeit rief ich auf Station an, um zu fragen, ob es dort schon aufgehört hat zu regnen. Nein hat es nicht.
Also organisierte Jakob jemanden, der mich per Auto abholen kommt. (16:15) 2 Minuten später rief Meschak an, und schlug vor bei dem „bisschen Nieselregen“ doch jetzt einfach aufzubrechen. Ich rufe daraufhin auf Station an und erkläre, dass ich gerne bereit bin ein Risiko in Kauf zu nehmen und mit Meschak zurückzukommen. Doch Joel, ein Kenianer erklärte mich blöderweise für suizidgefährdet und drohte mir mit sämtlichen Dingen, damit ich das jaaa nicht mache. Im nachhinein ärgere ich mich, dass ich es nicht gemacht habe. No Risk, no fun. Aber es macht auch sehr viel mehr Spaß, im Regen in Mosoriot zu warten und hoffen, dass jemand vor Anbruch der Dunkelheit kommt. Denn ich hatte schon ein bisschen Angst, als einzigste weiße Frau im Umkreis von 20 km. Um 16:48 rief ich nochmal Jakob an, ob alles seinen Lauf nimmt. Alles sei ok, es kommt jemand. 17:15: Ich fange an, mir Gedanken zu machen, da man normalerweise eine halbe Stunde braucht und keine Stunde. Ich frage mal nach der Nummer von Boaz, denn er sei der Fahrer. 17:31: Boaz sagt, er sei auf dem Weg. Ok, es ist kalt, es regnet, und es dämmert ein bisschen. Aber „The hard times makes you strong“, in diesem Moment wollte ich lieber in Zukunft etwas weniger strong sein, weil es wirklich kalt und sehr unheimlich war. 17:55: Ich rufe Boaz dann nochmal an, weil ich echt richtig Angst bekomme. Und die unglaubliche Antwort: Er sei auf dem Weg. Na hoffentlich. Zum Glück habe ich ein Buch ausnahmsweise dabei, was ich wirklich jedem empfehlen kann (Der 100 Jährige, der aus dem Fenster stieg und verschwand). So konnte ich mich ab und zu in diesem Cafe kaputt lachen, und wurde leider als „leicht gestört“ abgestempelt. 18:20 Joel ruft an. Er sei mit Boaz unterwegs und ich solle doch nach Kapnetich kommen. Dass wäre einfacher. Ist mir mittlerweile egal. Also fahre ich mit einem PikiPiki durch den Regen die Hauptstrasse entlang und nach 5 Minuten erreichen wir dann den Treffpunkt. Und das unglaubliche geschieht: Sie sind mit dem Auto da. Sie hatten einen kleinen Zwischenfall und waren mit dem Auto steckengeblieben. Doch nein, in Kenia heißt das noch lange nicht, ab nach Hause. Wir warten noch auf eine Familie, die übers Wochenende bei uns zu Besuch sind. Sie wären schon am Flughafen vorbei. Eigentlich eine Fahrt dann von max. 15 Minuten. Aber ich glaube nicht daran und setzte mich stur ins Auto und lese mein Buch. 19:20: Die Familie kommt wirklich an. Und wir fahren tatsächlich auf Station zurück!

Auf Station war ich wirklich fix und fertig. Kein Essen seit dem Frühstück, insgesamt 2,5 Stunden in Mosoriot gewartet und dann eine Stunde im Auto in Kapnetich. Es war wirklich seeehr kalt und ich war völlig durchgefroren. Doch zum Glück bekam ich in der Stadt beim Kontrollieren unseres Postfaches eine Karte von meiner lieben Kollegin Regina aus Schottland! Vielen lieben Dank. Sie kam genau am richtigen Tag für mich
=D

Donnerstag, 14. Juni 2012


Oh man. Ich habe mir gerade aus Spass mal die Statistik dieser Seite angeguckt. Über 3000 Seitenbesuche. Jetzt ist mir schlecht. Und zugleich brauche ich gaaanz dringend Schokolade. Warum gucke ich mir sowas aus Langweile an??? Ahh!!!





Aber zum Glück habe ich eine nette kleine (!) Schwester, die mich freundlicherweise immer daran erinnert, was Neues zu schreiben. Doch dafür werde ich sie auch zwingen, vom anderen Ende der Welt demnächst auch in einem Blog was zu veröffentlichen...


Tja bei mir ist sowas wie Alltag eingekehrt. Es ist ein sehr seltsames Gefühl. Ich glaube ich hatte es schon seit einigen Jahren nicht mehr. Aber nunja. Es ist ein absolut faszinierendes Gefühl, jeden Morgen um etwa die gleiche Zeit aufzuwachen...




Ich schäme mich ein bisschen für meinen letzten Blog. Ich war irgendwie echt nicht besonders gut gelaunt. Mich hat echt alles genervt. Das ist zum Glück mittlerweile auf dem Weg der Besserung.

Ich rege mich nicht mehr auf und fange so allmählich an, alles, was anders ist einfach zu akzeptieren. Auch wenn es echt viel manchmal ist.

Vor allem schwer ist es, wenn man um halb 8 Sonntagmorgens (!!) angerufen wird, weil man einfach mit mir quatschen will! Hallo??? So früh morgens? Da ist es doch normal, dass jeder halbwegs normale Mensch entweder schläft, oder nicht zuviel Kommunikation haben möchte.
Aber wie ich erfahren durfte ist halb 8 Uhr morgens eine absolut afrikanische humane Zeit. Eines Samstagabends begang ich den Fehler und habe bei Caro, einer Kenianerin im Kinderheim übernachtet. Sonntagmorgens (mal wieder!) um halb 5 ging es los: Sie musste erstmal ihre Klamotten waschen. Um halb 5!! Und nein, sie war weder betrunken, noch bekifft. Sie hat die ganze Nacht geschlafen und das war nunmal Aufstehzeit. Tja, und die Klamotten wurden dann recht lautstark im Zimmer nebenan von Hand gewaschen.


Und trotzdem war es irgendwie toll, bei Caro zu übernachten. Sie ist zu einer sehr guten Freundin geworden! Auch wenn wir aus verschiedenen Hintergründen kommen und uns in vielen Dingen unterscheiden, stimmt die Chemie. Sie ist absolut diszipliniert, arbeitet die ganze Woche hier durch, studiert noch nebenbei und nachts lernt sie für ihr Examen. Und das Komischste ist: Sie ist IMMER gut gelaunt. Ich kann mich nicht daran erinnern, dass sie mal rumgezickt hätte, oder rumgeschrien, oder, oder, oder... für die Facebooksüchtigen unter euch: Sie ist die auf meinem Profilbild.


Dann gab es für mich noch etwas seeehr Schwieriges zu lernen. Im letzten Blog habe ich ja kurz die Geschichte von Emmanuel angerissen. Es war wirklich schwer, zu akzeptieren, dass er nicht nach deutschen Maßstäben in einem Krankenhaus behandelt werden kann. Mein deutscher Verstand hätte ihm am liebsten in einer schönen Pädiatrie gesehen, vielleicht kurz mit einer Magensonde, ein paar Infusiönchen, netten Schwestern (wie auf der 12/14 :D ), kompetenten Ärzten (natürlich auch wie in Wittlich :D), eine bisschen Psychotherapie wegen seiner Vergangenheit... Aber das ist alles ein schöner Traum und hier weit weg von der Realität. Und dann wird als Lösung angesehen für den kleinen Jungen zu beten... Ok, ich glaube an Gott, und ich glaube, dass Gebete etwas verändern können. Aber dass das als Lösung angesehen wird?!?

Ich wollte lieber eine Lösung für meinen deutschen Verstand haben. Doch eine Wahl hatte ich nicht. Es gab eine solche Lösung hier einfach nicht und so musste ich mich wohl oder übel darauf verlassen. Natürlich wurde alles Menschenmögliche getan: Er bekommt weiterhin hochkalorische Kost, er wird sehr liebevoll behandelt, muss nicht in die Schule, bekommt Medikamente...

Aber das Ganze hatte ihn schon in den letzten zwei Monaten nicht viel weitergebracht. Und so schien es, als sei das Menschenmögliche einfach nicht genug.
Und das für mich Schlimmste war: dieser Junge war von grundauf traurig. Man sah ihn nicht lachen, nicht spielen, und sonst einfach teilnahmslos. Er wirkte einfach so, als ob er nicht kämpfen möchte. Und dieser Punkt hat mich mehr als nur beunruhigt. Wenn der Junge von sich aus keinen Lebensmut mehr hat, dann kann man meiner Ansicht nach sehr viel versuchen: es wird doch alles irgendwie scheitern. Also haben wir gebetet. So ziemlich jeden Morgen. Und zwischendurch. Und haben anderen davon erzählt, die auch dafür beteten. Ich weiß nicht, ob ich immer damit gerechnet habe, dass etwas geschieht, aber irgendwie ist etwas geschehen. Seit letztem Mittwoch ist Emmanuel nicht mehr der Gleiche. Ich bin schon sämtliche Theorien durchgegangen, die irgendwie erklären könnten, dass er einfach ausgewechselt worden ist, gegen einen anderen Jungen. Doch leider war ich mit meinen Theorien erfolglos.


Er lacht. Und das ist jetzt nur ein einfacher Satz, der einfach nicht die Gefühle beinhalten kann, was das für mich und für alle anderen hier bedeutet. Die Kinder hier lachen fast immer. Und es ist immer toll. Aber wenn Emmanuel lacht, ist das ein Lachen was auf jeden Fall bei mir einen direkten Zugang zu meinem Herzen hat. Als er heute vor Freude auf dem Trampolin gelacht hat, musste ich schon fast losweinen. Das hätte wirklich jeden berührt. Er hat noch Schmerzen von einer Infektion unterm Arm. Sein Hautzustand ist noch katastrophal. Von seinem CD4- Wert haben wir nichts Neues gehört. Und doch ist diese Veränderung für mich mehr wert, als wenn sich irgendwas rein körperliches gebessert hätte. Er hat im Moment einfach Freude am Leben. Um zu sagen, dass er sich wieder vollständig körperlich erholt kann wohl keiner vorraussagen. Es hängt viel von einer anderen Medikamentenkombination ab, die an ihm ausprobiert werden soll. Aber das steht noch in den Sternen, denn eigentlich ist er zu jung und zu klein hierfür. Es kann nächste Woche mit ihm schon wieder schlechter stehen. Aber ich habe für mich beschlossen, dass ich diese glücklichen Momente absolut auskoste und nicht direkt daran denke, wie es wohl danach aussehen wird. Zur Zeit ist dieser Junge glücklich und das ist im Moment sehr viel wert und für mich ist das ein echtes Wunder.

Tja, bevor ich gleich wieder vor Freude und Rührung losweine schenke ich lieber sehr abrubt und ungeschickt in ein anderes Thema über.

(Diese Übergänge gibt es in der Familie Zenz am Küchentisch von einigen Spezialisten recht häufig...)

Ich erzähle jetzt lieber was zum lachen... Und nein, die Geschichte mit unserem Nachtwächter wiederhole ich nicht. Es reicht, dass die Facebook- Menschen diese schon kennen. Ich möchte nicht, dass 3000 weitere Menschen sich daran erfreuen.

Es gibt hier auch sehr süße, nette Neuigkeiten. Vor ein paar Wochen ist uns ein kleiner süßer Hund zugelaufen. Ein Welpe!! Und schwupps, die ganze Station hat sich in ihn verliebt. Es wäre ja nicht so, als hätten wir schon 3 Hunde hier durchzufüttern, nein, wir brauchen noch Nr.4. Er trägt den Namen ‚Rafiki‘ Was übersetzt ‚Freund‘ heißt. Und weil nach Ansicht einiger unbekannter Nachbarn 4 Hunde noch nicht genug sind, haben sie uns nochmal 3 Welpen vorbeigebracht. Natürlich ohne mit jemandem zu reden. Also haben wir jetzt 7 Hunde auf Station. Mein Stationsleiter wird absolut begeistert sein: Er fährt nach Deutschland, kommt zurück: Und wir haben 4 Hunde mehr. Hehe. Blöderweise muss ich sie wahrscheinlich impfen. Ist klar. Es reicht ja nicht, dass ich mich mit menschlichen Problemen rumschlage. Aber bisher ignoriere ich das Thema einfach noch. Eigentlich muss ich nämlich den größten, und leider auch bissfreundlichsten Hund hier spritzen. Doch meine Motivation dafür liegt leider bei 0. Und meine Angst vor diesem Hund bei 10. Und die Angst des Hundes vor mir leider auch bei 10, sodass er immer flüchtet, wenn er ahnt, was ich vorhabe







Und ja... ich bin ein bisschen verliebt <3 Ansonsten haben wir hier in Ngechek im Moment sehr viel Spass. Das Küchenteam versucht verzweifelt, mir das Kochen beizubringen. Und bekommen jedesmal einen Lachkrampf, wenn ich erkläre, dass ich später, wenn ich verheiratet bin, nicht kochen muss, weil das mein Mann macht. Absolut unvorstellbar! Aber sie sind trotzdem nett zu mir, auch wenn ich ihre Liebe für die Küche nicht teile. Die Küchenchefin Philo wohnt direkt ein Zimmer weiter. Wir planen sogar einen Durchbruch durch die Wand zu machen. Geplant sind 1,9x0,8 m. Doch leider ist dieser Plan noch nicht ganz ausgereift, da er die Pläne unseres Stationsleiters kreuzt: Das Haus halbwegs intakt zu halten. Theorien, wie wir es vertuschen können sind in Arbeit.

Am Wochenende besuchte ich die Großmutter von Caro. Ok, eigentlich irgendwie eine Verwandte von Caro, die über 90 Jahre alt ist. Genau genommen sagt das Alter gar nichts über diese Frau aus. Wenn ich sie zum Feind hätte, würde ich ihr Nachts garantiert nicht begegnen wollen.
Sie ist so gut in Form für ihr Alter, dass ich echt ziemlich beeindruckt war. Tja, und wie füllt man so richtig einen kenianischen Tag?
Mit Besuchen.

Also erst die Großmutter.

Dann den drittältesten Sohn der Großmutter.

Dann den ältesten Sohn, wo es Mittagessen gab.

Dann den zweitältesten Sohn, wo es zwar kein Mittagessen, dafür aber einen aggressiven Hund gab. Meine Motivation, diese Hundefreundschaft zu vertiefen war leider nicht sehr ausgeprägt, sodass wir danach was besonderes gemacht haben: Besuche!

Nochmal die Großmutter, die uns freundlicherweise ein zweites Mittagessen gekocht hat.

Und anschließend die zweitälteste Tochter der Großmutter.

Aber das beste habe ich mir für das nächste Mal aufgehoben: Da darf ich natürlich alle nochmal besuchen, aber dann inklusive der ältesten Tochter und die Söhne der ältesten Tochter, die allesamt einen eigenen Haushalt besitzen. Doch alles in allem war es ein ganz lustiger Tag. Vor allem die Großmutter ist wirklich super! Sie heißt übrigens Grace und hat mich nach 10 Minuten adoptiert. Das heißt, ich habe jetzt eine ganz lustige, kenianische Oma. Und ich habe den Verdacht, dass sich Oma Agathe sehr gut mit ihr verstehen würde :D


Sonst gibt es nicht besonders viel Neues. Obwohl. Stimmt. Ich katapultiere mich nächsten Dienstag ins Land der Leute, die sich richtig lächerlich gemacht haben. Angefangen hat es mit einem Besuch der Secundary school in Ngechek. Secondary schools starten hier ab Klasse 8. Das heißt keine netten süßen Kinder wie in meiner Klasse in Chelelat. Und dort macht man den Religionsunterricht dann vor der ganzen Schule. Aber das Schlimmste ist: Nächsten Dienstag soll ich den Unterricht machen. Das heißt übersetzt: Die kleine schüchteren Kiki steht vor ungefähr 100 fremden Schülern, die fast erwachsen sind, und kann denen etwas erzählen. Was, weiß ich noch nicht genau. Aber ich bin für Anregungen sehr dankbar...


Seit neustem habe ich dann noch einen Kalenjin- Namen: In diesem Stamm wird man nach den Umständen seiner Geburt benannt. Wenn es z.B. regnet und ein Mädchen ist heißt man Jerop.
Wenn man im Krankenhaus geboren ist heißt man Chepchumba. Mir wurde erklärt, dass heißt ganz genau übersetzt: Bei den weißen Menschen geboren. Jetzt kann es natürlich sein, dass die Hebamme bei meiner Geburt eine schwarze Hautfarbe hatte. Aber meine Mama hat mir solche „wichtigen“ Dinge noch nie erzählt... Ich glaube ich hätte es auch etwas rassistisch gefunden, wenn sie mir das extra gesagt hätte. Und die Mädels hier sind sich auch nicht einig, ob ich im Falle des Falls nochmal umbenannt werden muss. Da gehen die Meinungen weit auseinander. Aber vielleicht regnete es ja auch, dann wäre die Streitfrage schön umgangen und mein Name wäre Jerop. Also Mama: Bitte her mit diesen lebenswichtigen Informationen :D


Hier haben alle Kinder einen afrikanischen Zweitnamen. Manche werden damit gerufen, bei manchen sagt man den englischen Namen. Aber am Zweitnamen kann man dann immer recht gut erkennen, aus welchem Stamm die Person herstammt.
So, ich finde, ich habe jetzt mal wieder genug geschrieben.


Ganz liebe Grüße

Kiki




Donnerstag, 24. Mai 2012

Neues auf Kenia

nachdem mein liebes Schwesterchen mich dran erinnert hat, nochmal mich zu melden, tue ich das lieber direkt. Also: als allererstes muss ich etwas loswerden: Ihr seid echt der Hammer!!! Sooo viel Geld. Oh weh. Das haut mich echt um, wenn ich nicht gerade in meinem Bettchen sitzen würde... So und warum ich mich nicht gemeldet habe? Hm. Das ist blöd zu erklären. Manche würden sagen ich habe meinen Kulturschock gehabt. Aber das ist natürlich totaler Quatsch. Es sind natürlich alle anderen die im Moment einen direkten Zugang zu meinem zentralen Aggressionszentrum haben... (Für alle die die Ironie nicht hören: Es liegt an mir). Das hat leider verschiedene Gründe: Einmal bin ich gaaanz bald gaaaanz alleine in der Medi, da Jenni tatsächlich aufhört :( Mir macht die Arbeit Spass und ich bin nicht mehr völlig überfordert. Aber ganz alleine zu arbeiten ist irgendwie blöd. Vor allem wenn man gewohnt ist, immer in einem super Team zu arbeiten. Dann gab es auch noch den Kindergeburtstag: Der hat mich dann völlig gestresst. Eigentlich sollte ich nur bei den Vorbereitungen ein Treffen der Teammember organisieren. Und schwuppss... ich war der Organisator des ganzen Geburtstages. Eigentlich noch mit einer Kenianerin, aber das ist halt so. Sie war dann plötzlich verschwunden und konnte nie dabei sein. Ein Geburtstag organisieren? Klar. Für 56 Kinder? Kein Problem. Aber in Kenia? AAAhhhhh... Ich habe mich fürchterlich aufgeregt, dass man bestimmten Menschen Aufgaben in die Hand drückt. Ihnen aber 10mal erklären muss, dass sie dafür verantwortlich sind, was sie machen sollen, und wie sie es machen sollen. Am liebsten hätte ich alles alleine gemacht. Ich war also leicht aggressiv, weil ich immer bis 12 Uhr nachts arbeiten durfte wegen dem Blödsinn und weil ich dann auch für alles angemotzt wurde, was nicht gelaufen ist!!! tja, dass war dann eine absolute frontale Konfontration der Kulturen. In Afrika wird alles Stück für Stück gemacht, und was nicht geschafft wird, das bleibt dann halt so. Das hat mich in den Wahnsinn getrieben!
So das war Konfontration Nummer 1. Konfontration Nummer 2 finde ich sehr viel schlimmer. Aber das auszudrücken ist beinahe unmöglich. Es gibt hier ein Kind, das mir ziemliche Sorgen macht. Der süße Junge mit der Latzhose. Emmanuel. Kommt aus armen (!) Verhältnissen, und lebt hier seit einem Jahr. Seit einem Jahr liegt sein Gewicht zwischen 10 und 12 kg. Und irgendwie mache ich mir Sorgen, weil ich der Ansicht bin, dass Kinder gefälligst wachsen und zunehmen sollen. Auch wenn manche Kinder mit dem Zunehmen in Deutschland wirklich masslos übertreiben müssen. Aber er bekommt normales Essen, und dazu noch 1000 kcal Nahrung zum trinken. Erbrechen tut er nur selten und Durchfall hat er soweit wir es beurteilen können auch keinen. Die hochkalorische Nahrung bekommt er seit 2 Monaten. Dazu kommt dann noch das seine Immunabwehr ziemlich im Keller ist. Wenn man ehrlich ist, ist sie kaum noch vorhanden. Als ich eines Nachmittags im Heim ihn besucht habe, ist er bei mir auf dem Arm eingeschlafen, nachdem ich ein bisschen versucht habe mit ihm zu reden. Er war an dem Tag so schrecklich schwach, dass ich echt verzweifeln musste. Also fing ich an zu weinen. Ich konnte einfach nicht anders. Aber sowas wird nicht angesprochen. Wenn es einem Kind nicht gut geht, dann spricht man darüber nicht. Man zeigt kein Mitgefühl. Das war ziemlich hart für mich. Klar, es gehört zur Kultur, die in dem Punkt echt ziemlich kaltherzig ist. Es hat echt lange gebraucht, bis ich einsehen konnte, dass weder ich noch die Afrikaner etwas an der Kultur ändern können. Und es ist auch frustrierend, dass man einfach nichts machen kann. Einmal die Krankenhäuser hier in der Gegend gesehen und erlebt, wie sie arbeiten, dann ist die Option den Jungen ins Krankenhaus zu tun ausgeschlossen. Der letzte Junge, der hier verstorben ist, kam ein paar Wochen zuvor in ein Krankenhaus. Eine Woche bevor er starb kam das Krankenhaus auf die Idee, eine Magensonde zu legen. Infusionen anhängen, weil der Junge nicht trinkt? Hm, davon haben sie oft noch nicht wirklich viel gehört. Erst nachdem sie von unserer Krankenschwester wirklich oft daran erinnert wurden, kam eine Infusion. Zudem sind sie wirklich unhygienisch. Einen Jungen in dem Zustand dorthin zu verlegen... Es gibt keine Isolierungsstation, sodass er dort kaum medizinische Hilfe bekommt sondern höchstens ein paar Infektionen. Aber es gibt nicht nur Negatives. Wir hatten auf dem Geburtstag echt vieeel Spass. Ich hatte ausreichend Gelegenheit mich zum Affen zu machen. Ok, vielmehr zur Katze. Bei dem Spiel: "Armer schwarzer Kater" D
Oder als wir abends ein Theaterstück aufführten. Ich spielte Paul, den Ehemann von Paula, die sich heftig streiten. Dann falle ich, breche mir ein Bein und die Ärzte kommen. Doch dann kommt der Regisseur. Und erklärt uns, dass wir das ganze doch ein bisschen lustiger spielen sollen. Und weil wir ein bisschen schwer vom Verstand her sind spielen wir es exxxtrem lustig. Also wir haben einen Lachflash nach dem anderen. Beim nächsten Durchgang sollen wir trauriger spielen. Also heulen wir uns mal so richtig aus, sodass die Taschentücher nicht reichen. Wir hatten auf jeden Fall sehr viel Spass!!
Nicht nur wir, sondern auch die Kinder fanden den Geburtstag toll. Und sie immitieren uns immer noch von dem Theaterstück. Morgen müssen wir nochmal eins aufführen. Und ich habe noch keinen Plan was. Naja, das wird schon =) Achso: zur Erklärung. Einmal im Jahr feiern wir mit allen Kindern zusammen Geburtstag, weil bei manchen Kindern niemand weiß, wann sie genau Geburtstag haben. Und ich fände es toll, wenn ich neues von der Mosel oder der Eifel hören würde. AUf jeden fall die neuen Umfänge von der Dini=) alleine im Endeffekt gemacht
Hallöchen an alle... ja ja die freche kiki hat schon lange nix mehr von sich hören lassen ;-) also aktualisiere ich mal den kontostand, damit ihr wenigstens etwas zu lesen bekommt :D ausserdem haben wir ernsthaft die 1000 euro grenze überschritten - juhuuuuuuuuuuu bisher eingezahlt: 1055 Euro von kiki ausgegeben: 295 Euro aktuelles guthaben: 760 Euro vielen dank an euch alle :)

Montag, 30. April 2012

Ferien

Tja, jetzt werde ich mal ganz schnell von unserem gaaanz speziellen Kids-Tag erzählen. Also, im Moment ist es hier auf Station fast unerträglich ruhig... Das liegt daran, dass Ferien sind und die meisten Kinder zu ihren Verwandten oder teilweise zu ihren Eltern gefahren sind. Das heißt, es sind von unseren 49 Kindern noch ganze 12 Kinder auf Station. Das mit dem Heimfahren ist eine super Idee, nur haben die restlichen Kinder jetzt das ungute Gefühl, dass sie nicht nach Hause dürfen, weil alles auf der Welt blöd und gemein ist. Diesen Gedanken hat mich persönlich ziemlich gestört, weil das echt super tolle Kinder sind, die nicht damit bestraft werden sollen, dass sie hier bleiben. Die Gründe warum sie nicht weg dürfen sind sehr unterschiedlich: Zum einen dürfen Kinder, die noch kein halbes Jahr hier leben nicht wegfahren, weil das sonst mit der Art Vorsorgevollmacht ziemlich Probleme geben kann. Zum anderen sind die Zustände daheim so schlimm, dass es wirklich unverantwortlich wäre, die Kinder nochmal dorthin zu lassen. Also, was tun? Ok, einen Freitag gab es im Krankenhaus hier in der Nähe für HIV-positive Kinder eine „Party“. Dass es keine Party sein wird wie im schönen Murphys, mit viel Bier, viel Getanze und lustigen Menschen habe ich schon geahnt. Aber ich habe mir wirklich eine Kinderparty vorgestellt. Vorgefunden haben wir dann einen „geschmückten“ Raum (Es hingen 2 Girlanden an der Wand, könnte aber sein, dass sie schon länger dort hängen und ich sie nie wahrgenommen habe). Die Deko habe ich auch erst währen den 3 stündigen- Vorträgen auf Swahili entdeckt. Dazu war dieser Raum einfach vollgestellt mit lauter Stühlen, die auch noch mit Kindern und Eltern besetzt waren, die das hören wollten!!! Es muss wahrscheinlich unglaublich spannend gewesen sein, wenn ich es auf Swahili verstanden hätte. Doch leider haben meine Kinder ihr Swahili in diesem Moment wohl auch vergessen, sodass unsere Kinder ziemlich aus der Reihe getanzt sind und ihre Langweile auch lautstark mitgeteilt haben. Als ich genug meine Nervenstärke trainiert habe, indem ich versucht habe sie ruhig zu halten, haben wir dann auf der Wiese Privatparty gefeiert. Es gab wenigstens was zum Essen und hinterher einen Kuchenkrümel für jeden (mein Krümmel sogar mit Deko.... die Deko hat zumindest geschmeckt).
Ok, dass dieser Tag für jedes Kind nicht der absolute Kracher war habe ich mir gedacht (ausser diese seltsamen Kinder, die noch da waren...). Also habe ich mit Papa Mwangi einen Masterplan entwickelt: Wir fahren mit unseren Kindern nach Poa Place: Das ist eine Art Wildpark, nur nicht annähernd so spektakulär. Aber es ist auf jeden Fall was für Kinder, nach meinem Verständnis zumindest. Und ich glaube das unsere Kinder es auch „etwas“ mehr mochten, als unser wunderschöner Tag auf der Party... Eigentlich wollte ich mich nur an den Finanzen beteiligen, und schwups: war ich dann der Organisator. Wenn jede Karriere so steil nach oben gehen würde... Und es hat mich auch einiges an Nerven gekostet. Aber die Kinder letztendlich da zu sehen, hat es 10-fach zurück gezahlt. Zusammengefasst haben wir 2 unserer Autos vollgepackt mit den 12 Heimkindern, und dazu noch 5 Kinder von den Heimeltern. Ein paar Erwachsenen, die angeblich nur mitfahren wollten um Kinder zu betreuen, aber ich glaube im Herzen selber ein Kind sind und Spass haben wollten=) haben sich auch dazwischen gequetscht.
Auf dem Weg dorthin haben wir noch das Zuhause von 2 der Kinder, die mit uns waren besucht: Lydia und Walter. Es war gut zu sehen, wo sie aufgewachsen sind. Der Vater lebt nur noch mit den 2 älteren Schwestern zusammen. Doch sein Gesundheitszustand ist nicht der Beste, als dass er die Beiden für die Ferien zu sich holen könnte. Das ändert aber nichts daran, dass er seine Tochter liebt!! Das sieht man hier in Kenia dann doch nicht so häufig, aber als er seine Tochter in die Arme genommen hat, sind bei uns im Team unterdrückte, imaginäre Tränchen geflossen. Das war schon sehr emotional...
Aber irgendwann haben wir uns auch losgerissen: Auf nach Eldoret zum Poa Place!! Die Kinder sind mit viel Freude auf den Spielplatz gestürmt und waren kaum zu bremsen. Als dann noch 2 große Trampolin daneben standen war es ganz vorbei: Auch Ida mit ihrer Fraktur, Gips und Armstützen ließ sich davon nicht abbringen! Wir hatten echt viel Spass.
Doch ein wirkliches Highlight war Emilo: Zu Emilo ließe sich Seiten schreiben. Lass ich aber. Sie ist schwierig. Sie lernt langsam. Sie ist hyperaktiv. Sie versteht vieles nicht. Und sie ist manchmal wirklich furchtbar anstrengend!! Aber trotzdem ein wunderhübsches Kind. Es wird Autismus vermutet. Naja, soweit zur Vorgeschichte. Das eine Trampolin hatte ein Loch, was man von weitem gesehen hat. Die meisten Kinder hatten soviel Verstand, dass sie von vorneherein nicht draufgegangen sind, sonst wären sie in ein Erdloch gefallen. Und die Kinder, die den Verstand dann doch nicht hatten haben wir es ausführlich erklärt. Doch einmal war Emilo schneller als wir und ist zielstrebig auf das Trampolin mit Loch zugerannt. So schnell konnte keiner sein und „The Flash“ war leider auch grad nicht zur Stelle (TBBT). Das Gesicht, kurz bevor sie ins Loch gefallen ist war echt genial: Man stelle sich eine Comic-Figur vor, die mal wieder über eine Klippe rennt, aber noch 3 Sekunden Zeit hat, um die Lage zu realisieren: Genauso hat Emilo in diesem Moment geguckt, und dann war sie weg. Ich hätte ihr auch direkt rausgeholfen, aber leider war ich zu sehr mit Lachkrampf bekämpfen beschäftigt... Und es war auch nicht tief, sodass etwas ernsthaftes hätte passieren können. Anschließend sind wir noch Kettenkarusell gefahren. Das war vor allem hoch und schnell!! Und aufs Kleinkinderkarussell zu gehen war mir doch etwas peinlich... Danach sind wir noch durch den Tierpark gegangen. Die Kinder waren völlig begeistert und haben sich jedes einzelne Tier genau angeschaut. Anschließend haben wir noch verschiedene afrikanische Hütten bewundert. Auch das war etwas Tolles für die Kids: Da sie aus unterschiedlichen Stämmen kommen konnte jedes einzelne Kind zeigen, in was für einer Art Hütte/Haus es aufgewachsen ist. Das kann nämlich schon sehr unterschiedlich sein...
nach diesem anstrengenden tag gab es noch ein kleines Picknick...
Und dann ging es ab Richtung Ngechek...
Vielen Dank für eure Spenden, mit denen dieser Aus´flug vor allem finanziert wurde. Umgerechnet hat es ca. 90 euro gekostet: d.h. der eintritt für alle Kinder und 4 Betreuungspersonen, Spritkosten, Verpflegung... Ich hoffe, dass ist ok...

Mittwoch, 18. April 2012

KIKI HAT GEBURTSTAG

hallo an euch alle und natürlich an die liebe geburtstags - kiki...

ich nehme den heutigen anlass und veröffentliche nochmal den aktuellen stand eurer spenden und nehme es vorweg :

HAMMER!!!

da ich immer noch keine lust habe die einzelnen umsätze hier aufzulisten (bei wunsch bitte melden) hier ne kurze zusammenfassung:

von euch bisher insgesamt eingezahlt:
860 Euro

davon hat unsere kiki ausgegeben:
250 Euro

somit ist der aktuelle stand:
610 Euro

In diesem sinne wünsche ich euch allen einen schönen tag - trinkt einen aufs geburtstagskind und für dich liebste kiki: fühl dich ganz feste gedrückt - wir haben dich lieb :-)

Sonntag, 8. April 2012

ein wunderschönes Osterwochenende!

Hallo ihr lieben!

Es ist zwar erst Ostersonntag, aber ich dachte, ich berichte euch trotzdem schon von dem bisherigen Wochenende. Ein Teil eurer Spenden ist auch dafür verwendet worden (ca 10 Euro oder so) und wir hatten seeehr viel Spaß!

Es fing alles Freitagsabends an. Normalerweise essen die Kinder und das Team getrennt Abendessen. Dieses Mal aber mal alle zusammen. Das war wirklich ein Spaß =) und es wurde sehr laut und chaotisch. Aber das Highlight: Es gab für jeden ein bisschen Fleisch. Sehr, sehr lecker!
Danach haben wir mit allen Kindern zusammen der "König der Löwen" geguckt.
Das war der absolute Kracher. Wenn deutsche Kinder den Film schon super finden, dann ist das trotzdem nicht mit unseren Kindern hier vergleichbar. Klar, zum einen sehen sie fast nie Filme. Und dann noch einen Film, in dem 'Hakuna Matata' gesungen wird (auf swahili: kein Problem) und ein Affe rumspringt der sagt :' Asante sana ...' (Danke schön).
Die Kinder haben fast keine Luft mehr bekommen vor lachen! Sie hatten wirklich richtig Spass dabei.

Aber da es doch etwas unpädagogisch ist, den Kindern nur Filme zu zeigen, haben wir uns noch mehr einfallen lassen.
Ich habe am Samstagmorgen eine Schatzsuche organisiert. Wahrscheinlich, weil ich etwas auf Entzugserscheinung wegen dem Geocaching bin.
Die Kinder waren schon vorher gaaanz aufgeregt und waren pünktlich!! (Sie waren nach deutscher Zeit pünktlich. Das geschieht hier eigentlich nie...)
Sie mussten an 6 verschiedenen Stationen Rätsel lösen.
Hier war es ein Bilderrätsel

Und als sie nach einer Stunde den Schatz gefunden haben, waren sie ganz aus dem Häuschen, weil jeder ein kleines Haribo-Tütchen haben durfte! Das wurde aber gerecht verteilt, sodass die Kleinen anfangen durften, sich etwas zu nehmen.
Nachmittags haben wir mit den Kindern Workshops organisiert.
Es war echt unterschiedliches, vom Fußball spielen, über Plätzchen backen sowie Eier färben und anmalen.
Und wenn grad nix gemacht wurde, haben wir zusammen gesungen.
Aber das für mich Beste war ein Kind namens Emilo: Sie hat Autismus und kann sich normalerweise nicht ruhig irgendwo hinsetzen und sich auf eine Sache konzentrieren.
Doch beim Eieranmalen habe ich sie das erste Mal ruhig dasitzen gesehen und hat ihre ganze Aufmerksamkeit nur dem Ei geschenkt...





und Lea erklärt mit sehr viel Liebe das Eierfärben. Die Kinder kennen bunte Eier nicht, aber es ist eine lustige Abwechslung für sie

Und heute Morgen gabs auch noch etwas Besonderes: wir sind um 6 Uhr morgens (!!) runter zum Fluß gegangen und haben eine Art Mini-Auferstehungsgottesdienst mit ein paar Leuten gefeiert. Das war echt sehr schön! Und sogar ich musste zugeben, dass sich das frühe Aufstehen gelohnt hat!


Und abgeschlossen haben wir dieses super Wochenende mit einer Eiersuche für alle Kids.
Sie hatten echt viiiiel Spass in dem Wochenende. Normalerweise wird Ostern nicht so groß gefeiert wie bei uns. Man geht halt in die Kirche. Punkt. Und sonst eigentlich nichts.
Das war echt was Neues für die Kinder, die vor allem letzte Woche viele Prüfungen in der Schule hatten.
Vielen lieben Dank für eure Unterstützung aus Deutschland.



Die Kiki

Samstag, 31. März 2012

mal etwas für abgehärtete krankenschwestern =)

also wenn ihr kein blut, eiter oder so sehen könnt, dann lest und guckt diesen beitrag bitte nicht an. ich habe keine lust auf schuldgefühle, weil ein paar bilder vielleicht nicht für jeden geeignet sind.
aber ich hatte spaß!! =)

Also mal zu Anfang. Heute ist Samstag und eigentlich haben wir dann frei. Nichts desto trotz haben wir uns früh auf die Socken gemacht (Jenipher und ein Fahrer Namens Luke) und sind nach Eldoret gefahren um mit ein paar Menschen aus dem Krankenhaus unser Team zu vervollständigen.
Danach ging es dann mit 2 Stunden Fahrt an einen Ort dessen Namen ich traurigerweise schon vergessen habe. Sehr peinlich. Naja bin ja auch nicht mehr die Jüngste.
Wir sind dann an eine Schule und haben Gesundheitsaufklärung gemacht (Hände waschen, Gemüse waschen...) wo ich den Part des Musungos hatte (Musungo heißt Weiße und somit habe ich die Aufmerksamkeit der ganzen Schule auf unsere Gruppe bekommen).
Das ist ein teil unseres Teams. ok, eigentlich fehlt nur jenny :)

Und anschließend ging unsere Arbeit so richtig los. Wir wollten die Sandflöhe von den betroffenen Kids entfernen.

Also erstmal eine Runde Füße waschen:

Und danach ging der Spass so richtig los =)
Die Teile werden aufgestochen und danach sieht man zu dass man den ganzen Kram schön rausbekommt...
Und jetzt wird es ein bisschen ekelig:

Dieser Junge hattet, wie ihr seht gaaanz schlimme Füße

Das Weiße ist der Floh, der nicht rauskommen will, aber gegen Elvis Nadel keine Chance hat.

Das ist Jenny =)


nach dem langen Tag bin ich echt kaputt, und ich hoffe ihr habt euch nicht allzu sehr geekelt...
=)
hab euch alle seeehr lieb!